Gute Nachrichten vom Seegras-Projekt des Maritimen Kompetenzzentrums für industrienahe Forschung in der Meerestechnik (MariKom): Das Seegras ist gut in der Ostsee angekommen und entwickelt sich vielversprechend. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Mathias Paschen. „Die Pflanzen sehen gut und robust aus. Das ist ein erster Erfolg.“
Am 13. April hatte das Team um Professor Mathias Paschen die Pflanzen, die in einem Gewächshaus aufgezogen worden waren, in der Ostsee vor Graal-Müritz ausgebracht. Das erste Monitoring gute vier Wochen später (18. Mai) war nun für das interdisziplinäre Forscherteam ein besonders spannender Moment. Umso größer die Freude, als Biologin Daniela Glück von ihrem ersten Tauchgang zurückkehrte und verkünden konnte: „Die Aufwuchsträger sind gut eingesandet und die Pflanzen haben zum Teil schon Wurzeln in den Boden gebildet.“
Seegras kann als guter CO2-Speicher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Darum unterstützt die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV das Projekt mit insgesamt 185.000 Euro.
Das Marikom-Team hat es sich zum Ziel gemacht, eine neue Methode zu entwickeln, um Seegras in der Ostsee aufzuforsten. Dafür soll das Prinzip des Rollrasens unter Wasser angewandt werden. Für die Entwicklung der Pflanzenträger aus sich abbauenden Materialien arbeitet Marikom mit dem Sächsischen Textilforschungsinstitut in Chemnitz zusammen. Reinhard Helbig hat für das Projekt mit Hanf, Seegras und anderen pflanzlichen Materialien experimentiert. Auch hier lieferte das Monitoring erste Erkenntnisse: „Es sieht so aus, als ob die Träger aus Hanf am besten geeignet sind“, so Reinhard Helbig.
Obwohl sich die Pflanzen an die Bedingungen in der Ostsee erst gewöhnen mussten, haben sie sich innerhalb von vier Wochen gut entwickelt. Eine Herausforderung wird der Umgang mit Algen, die sich innerhalb kurzer Zeit auf den Pflanzenträgern angesiedelt haben. Die ersten Ergebnisse stimmen jedoch optimistisch.
Mit diesen Erkenntnissen geht das Team von MariKom nun in die Weiterentwicklung. „Jetzt wissen wir, an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen“, so Prof. Mathias Paschen.