Was ist der neueste Stand?

29. November 2024

Seegras in der Ostsee

Was ist einfacher, als Pflanzen im Wasser beim Wachsen zuzusehen, wie sie in ihren Wurzeln bis zu dem 30-Fachen an CO2 im Vergleich zu Wäldern an Land speichern können? Seegraswiesen können ein wichtiger Teil der Lösung sein.

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20. September 2024

Wismarer Seegras geht es gut

Was macht das Seegras für MV? Es hat den Sommer ausgenutzt und ist gewachsen! Die neuen Seegras­matten hatte das Team um ZosteraTec im Juni in der Wismarbucht ausgelegt. Mit neuer Technik und Struktur haben sie sich das Ziel gesetzt, dass die Aufwuchsträger für die Pflanzen an Land möglichst stabil sein sollten, sich unter Wasser aber schnell auflösen. Nun ging es wieder in die Ostsee hinab…

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21. Juni 2024

Rollrasen von Seegras auch in der Wismarbucht

Der Frühling ist vorbei, die Sonne scheint und alle Pflanzen befinden sich im steten Wachstum. Was gibt es da nichts Schöneres, als den Zeitpunkt zu nutzen und neues Seegras in die Ostsee zu bringen? Neben den bisherigen Riffen Rosenort und Nienhagen ist mit Beginn des Jahres als neuer Standort im Projekt “Seegras für MV” die Wismarbucht hinzugekommen.

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Worum geht es?

Seegras kann Unmengen an Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden. Seine Förderung schützt das Klima direkt. Entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns gibt es viele Areale, die sich für eine Aufforstung von Seegraswiesen (Zosteretea) eignen. Eine passende “Rollrasentechnik” zur Ausbringung der Pflanzen hat die Stiftung bereits erfolgreich testen können.

Was bislang fehlt, ist eine verlässliche Sicherung der Pflanzen und des Saatguts, um sie in den Aufwuchsträger am Meeresgrund auszubringen. Den Schlüssel dafür stellt die Entwicklung einer see- und landgebundenen Aquakultur dar, bei der die Pflanzen bis geeigneten Stadium heranwachsen können: “Aqua-Zostera-MV”.

Welchen Zweck hat die Vorkultur?

Innovativer Kern des Projektes ist die Entwicklung und der Aufbau einer eigenen Aquakultur zur Gewinnung und Vermehrung von Seegraspflanzen und -saatgut. Mit dem Einsatz von eigens produziertem Saatgut in der Vorkultur kann die Technologie wesentlich ökonomischer gestaltet werden, da Saatgut maschinell beim Strang- oder Mattenherstellungsprozess mit eingearbeitet werden kann. Ein manueller Prozess des Bepflanzens der Aufwuchsträger per Hand entfällt.

Diese Matten bestehen entweder aus aufbereitetem Seegras selbst oder aus Hanf und Flachs. Da Hanfheu aus regionaler Landwirtschaft stammt und die Landwirte weitere Verwertungsmöglichkeiten dafür suchen, ist der Einsatz dieses Materials ein zielführender Ansatz zur Nutzung regionaler Ressourcen und Sicherung des Rohstoffbedarfes.

Nach der Produktion von Pflanzen und Saatgut auf speziell für die Aquakultur tauglichen Aufwuchsträgern plant das Aqua-Zostera-MV großflächige Feldversuche zur Verifizierung der Technologie. Folgende Gesichtspunkte sind hierbei zu untersuchen:

  • Wirtschaftlich: Ausgleichsmaßnahmen, Erosionsschutz von Wasser- und Küstenbauwerken sowie von Wasserstraßen
  • Ökologisch: Renaturierung, Biotopbildung
  • Biologisch: Pflanzenwachstum, Vermehrung
  • Physikalisch: Erosions- und Kolkschutz, Strömungsreduzierung

In welcher Tiefe befindet sich das Seegras?

Mit den Erfahrungen aus dem Vorgängerprojekt konzentrieren sich die neuen Untersuchungen vorerst auf den Bereich von Wassertiefen bis zu etwa drei Metern. Später kann Aqua-Zostera-MV unter Berücksichtigung weiterer Erkenntnisse auch größere Wassertiefen nutzen. Bei der Installation der vorkultivierten Aufwuchsträger sind mechanisierte Lösungen zur Befestigung am Meeresgrund zu prüfen. Zur Validierung der Standorte untersucht das Projekt die Sedimente im Wieker Bodden, im Strelasund mit Greifswalder Bodden sowie im Salzhaff. So kann es am besten die ökologischen, biologischen und physikalischen Voraussetzungen zur Ansiedlung von Seegras erkunden.

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Was heißt "Aqua-Zostera-MV"?

Das heimische Seegras in der Ostsee hört in der Biologie auf den Namen Zostera marina. Seegras ist eine der effektivsten Kohlenstoffsenken weltweit, indem es in seinen Wurzeln bis zu 30-mal stärker Kohlenstoff speichern kann als der Amazonas-Regenwald. Die Stiftung verstärkt deswegen ihr Seegras-Engagement mit einem Projekt, das Aquakulturen fördert, als “Aqua-Zostera-MV”. Es schließt an das Vorgängerprojekt “Aufforstung von Seegraswiesen” an.

Fördersumme 100.000 €

Das Forschungsteam hat im Vorfeld die Beschaffenheit der Aufwuchsträger, ihres Materials sowie die Bedingungen im Wasser und im Sediment geklärt. Ziel des Nachfolgeprojekts ist der Übergang der bisherigen Forschung in eine breit angelegte Anwendung für eine systematische und nachhaltige Aufforstung von Seegraswiesen. Die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV unterstützt diesen Transfer mit 100.000 € für die Laufzeit von 24 Monaten.

Unsere Projekt­partner:innen

"Uns liegt eine gesunde Ostsee mit intakten Küsten am Herzen. Deshalb entwickeln, validieren und nutzen wir ökologisch und betriebswirtschaftlich nachhaltige Technologien zur Aufforstung von Seegraswiesen - als unmittelbarem Beitrag zum Klimaschutz."
Reinhard Helbig · Geschäftsführer ZosteraTec

Projektstandort Ostseeküste

Entwicklung von see- und landgebundener Aquakultur zur Sicherung der Rohstoffbasis an Seegraspflanzen- und Seegrassaatgut zur Aufforstung und Renaturierung von großskaligen Seegrasarealen entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns

Antragsteller: ZosteraTec UG

Planungsort: Technologiepark Warnemünde, Rostock

Projektstandort: Ostseeküste – Forschungsriff Rosenort, Forschungsriff Nienhagen, Wieker Bodden, Strelasund

Projektzeitraum: Januar 2024 – Dezember 2026

Zur Projektträgerin
Drei Taucher steigen in ein Schlauchboot auf dem Meer ein.
Blick auf die Fenster vom Steuerhäuschen des Fischkutters.
Taucher vor einem kleinen Quallenschwarm
Seegraswiese mit Rotalgen
Tauchteam im Beiboot auf der Ostsee
Seegraspflanzen mit Quallen im Wasser