Als im letzten Jahr das Projekt “Erfassung und Pflege von Kopfweiden” im Altkreis Parchim startete, verfolgten die Verantwortlichen des Landschaftpflegeverbands Sternberger Endmoränengebiet ein Ziel: 1.000 Kopfweiden sollen in ihrem Bestand gerettet werden. Denn Kopfweiden sind nicht nur ein kulturelles Naturerbe in Mecklenburg-Vorpommern, sondern sie bieten vielen Arten des Tierreichs ein besonderes Zuhause.
Als Kulturpflanze, die erst durch menschliches Zutun ihre prägnante Form erhielt, ist sie aber auf regelmäßige Pflege angewiesen. Pflege meint hier das konsequente Beschneiden der Baumkrone, damit neue, junge Triebe wieder sprießen können. Spätestens nach 20 bis 30 Jahren ist es an der Zeit, sie zu beschneiden.
In vier größeren Schnittaktionen bis zum Anfang dieses Jahres konnte der Landschaftspflegeverband an Standorten mit dichten Beständen der Bäume besonders viele Kopfweiden pflegen. Um es zu verraten: ja, die 1.000er Marke wurde erreicht – nicht nur das! Insgesamt hat das Projekt 1.284 Kopfweiden vor ihrem Auseinanderbrechen gerettet!
Das Holz aus dem Baumschnitt wird verwendet, um Hackschnitzel herzustellen. Außerdem haben Baumpfleger:innen in kleineren Maßnahmen das Schnittmaterial direkt vor Ort zur Gestaltung von Benjes-Hecken genutzt.
Der Projektleiter Johannes Erke vom Landschaftspflegeverband Sternberger Endmoränengebiet (LSE) e.V. steht vor einer riesigen Kopfweide, die gerade ihre Pflege erhielt. Werden solche großen Exemplare nicht beschnitten, drohen sie unter der schweren Last ihrer Krone auseinanderzubrechen oder umzufallen. Nach dem Schnitt treiben die Pflanzen in den Sommermonaten wieder schnell aus und bieten ein einzigartiges Biotop für die Tierwelt.