Wer hätte gedacht, dass heute im türkischen İzmir ein Roboter für die Aufforstung von Seegras in der Ostsee antritt? Der deutsche Beitrag bei der Weltroboterolympiade (WRO) kommt von drei Schülern vom Johannes-Kepler-Gymnasium aus dem baden-württembergischen Leonberg. Jakob, Aiko und Theo (JAT-Team) haben sich das Stiftungsprojekt Seegras für MV als Vorbild genommen und nach den Maßgaben unserer Aufwuchsträger einen Roboter aus Lego entworfen. Damit haben sie bereits die Deutsche Meisterschaft für sich entschieden, was die Qualifikation für die WRO bedeutete.

Spannend ist, dass sich ihr Roboter direkt mit den Herausforderungen der Seegrasaufforstung beschäftigt. Er schafft es nicht nur, die Aufwuchsträger mit den Pflanzen am Meeresboden auszubringen und einen vorgegebenen Pfad abzufahren. Der “Searob1” beschwert die ausgebrachten Matten unmittelbar danach mit Steinen, um ihnen den nötigen Halt zu geben. Das ist Innovationsgeist – ganz nach dem Motto von JAT: “Our World – Our Problem – Our Robot – Our Solution”.

Publikation: "Seegras in der Ostsee"

Passend dazu veröffentlicht die Stiftung heute ihre Publikation zum Seegras: denn was ist einfacher, als Pflanzen im Wasser beim Wachsen zuzusehen, wie sie in ihren Wurzeln bis zu dem 30-Fachen an CO2 im Vergleich zu Wäldern an Land speichern können? Seegraswiesen können ein wichtiger Teil der Lösung sein – und doch sind auch sie durch die Klimakrise selbst bedroht. Hohe Wassertemperaturen, hohe Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft, Extremwetterereignisse auf den Weltmeeren – das alles gehört zu den Stressfaktoren für das Überleben und das Wachsen von Seegras weltweit.

Viele Fragen sind noch offen, wie es gelingt, diesen Herausforderungen nachhaltig zu begegnen. Die Stiftung setzt sich seit 2021 dafür ein, das großartige Potenzial dieser Pflanzen stärker auszuschöpfen. Die Erkenntnisse des Seegrasprojektes und den Ansatz für einen Rollenrasen unter Wasser findet sich in der Publikation “Seegras in der Ostsee” (PDF).