Worum geht es?

Eine Initiative aus Greifswald hat sich entschieden, etwa 9.500 m² Brachland von der dortigen Kirchengemeinde zu pachten und in eine Streuobstwiese zu verwandeln. Die Gruppe will aus ökologischen Gründen die Fläche mit Schafen zwischen den zu pflanzenden Bäumen beweiden. Die Schafe stehen seit Juni 2022 gemeinsam mit 11 Hühnern und einem mobilen Hühnerstall auf der Fläche. Mit dem durchschnittlichen Abstand von Baum zu Baum von 10 Metern sowie der Freihaltung von Wegen und Anlegen von Hecken geht die Initiative davon aus, dass sie 60 Bäume von Kultur- und Wildobst pflanzen werden. Außerdem sollen auf der Fläche Streifen ungemähter Wiese als Versteck- und Brutmöglichkeiten für Tiere und Insekten stehen bleiben.

Die Bäume sollen als CO₂-Speicher fungieren, das Mikroklima verändern und langfristig regionales Obst für die Familien, die Gemeinde und Vorbeikommende liefern. Außerdem kann ein angenehmer Aufenthalts- und Lebensort für Mensch und Tier geschaffen werden. Durch die Baumwahl möchte die Initiative im Laufe der Zeit die zukunftsfähigsten Sorten hinsichtlich des sich wandelnden Klimas herausfinden. Langfristig planen sie, einen Lernort zu etablieren. Schilder zur Ökologie des wilden Obstes (Kornelkirsche, Felsenbirne), Nutzung verschiedener Birnen und Apfelsorten sowie zu bestimmten Insekten sollen die frei zugängliche Fläche für Besuchende einladend machen. Beim Pflanzen der Bäume denken sie an die Zukunft ihrer Kinder und an alle Menschen, denen sie durch eine regionale Versorgung wohnnahen Naturerlebens zu mehr alltäglicher Resilienz verhelfen können.

Sie wollen einen naturnahen Raum in der Nachbarschaft kreieren, der gleichzeitig Lernort für alle sein kann. Außerdem sollen Tiere einen Lebensraum darin finden und die Fläche soll ein Ausgangspunkt für Artenvielfalt sein. Es sollen keine fossilen Energien in der Bewirtschaftung und Nutzung verbraucht werden und auch keine Gifte in Form von Insektiziden, Herbiziden oder ähnlichem zum Einsatz kommen.