Was ist einfacher, als Pflanzen im Wasser beim Wachsen zuzusehen, wie sie in ihren Wurzeln bis zu dem 30-Fachen an CO2 im Vergleich zu Wäldern an Land speichern können? Seegraswiesen können ein wichtiger Teil der Lösung sein – und doch sind auch sie durch die Klimakrise selbst bedroht. Hohe Wassertemperaturen, hohe Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft, Extremwetterereignisse auf den Weltmeeren – das alles gehört zu den Stressfaktoren für das Überleben und das Wachsen von Seegras weltweit. Viele Fragen sind noch offen, wie es gelingt, diesen Herausforderungen nachhaltig zu begegnen. Die Stiftung setzt sich seit 2021 dafür ein, das großartige Potenzial dieser Pflanzen stärker auszuschöpfen – mit dem Projekt Seegras für MV. Die Erkenntnisse des Projektes und den Ansatz für einen Rollenrasen unter Wasser findet sich in der nun veröffentlichten Publikation “Seegras in der Ostsee“.
Über diese Pflanze ist seit den Klimaprotesten viel geschrieben worden. Die Rede ist vom Seegras, dem Gewöhnlichen Seegras. In der Botanikersprache kommt es als Zostera marina daher (von Griechisch ζωστήρ / zoster = Gürtel). Als Blütenpflanzenart lebt es bis zu einer Tiefe von 15 Metern immer unter Wasser. Die Pflanzen zeichnen die langen „gürtelförmigen“ Blätter aus, die sichtbar aus dem Meeresboden ragen und den Hauptspross darstellen. Als krautige Pflanzen verholzen sie über die gesamte Lebensdauer nicht. Unter dem Sediment sind sie verbunden durch eine Sprossachse, dem sogenannten Rhizom. Die Wurzeln reichen tief in den Meeresboden und speichern dort den Großteil des Kohlenstoffs.
Die Autor:innen von MariKom und ZosteraTec beschreiben, wie Seegraswiesen aufzuforsten sind und welche Chancen sich aus der Rollrasentechnik ergeben:
Mathias Paschen, Daniela Glück, Reinhard Helbig, Hans-Jürgen Kreft: Seegras in der Ostsee. Wie eine Aufforstung gelingen und was eine Rollrasentechnik bewirken kann, hg. v. Stiftung Klima- und Umweltschutz MV, 48 Seiten, Schwerin 2024.
Download: Seegras in der Ostsee
✅ Inklusive Einführung “Was ist Seegras?” + “Seegras und das Klima”
✅ Wissenschaftliche Einordnung in den Forschungsstand
✅ Detaillierter Anhang mit Darstellung der Aufwuchsträger
Prof. Dr.-Ing. Mathias Paschen
Mathias Paschen ist emeritierter Universitätsprofessor der Meerestechnik mit langjähriger Erfahrung in Planung, Bearbeitung und Leitung von Einrichtungen sowie Projekten im Bereich Schiffs- und Meerestechnik, Fischerei und Aquakultur.
M.Sc. Daniela Glück
Daniela Glück schloss ihr Biologiestudium an der Universität Rostock als Meeresbiologin (Master of Science) ab. Im Rahmen ihrer Masterarbeit befasste sie sich mit Fragestellungen rund um Seegras und weist große Expertise für Seegraswiesen vor.
Dipl.-Ing. Reinhard Helbig
Reinhard Helbig ist Diplom-Ingenieur für Textilmaschinenkonstruktion mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der Entwicklung von Textil- und Sondermaschinen. Ein Arbeitsschwerpunkt liegt in der Textilentwicklung für maritime Anwendungen und Nachhaltigkeit.
Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Kreft
Hans-Jürgen Kreft ist Diplom-Ingenieur mit dem Arbeitsschwerpunkt der verfahrenstechnischen Entwicklung, dem Bau sowie dem Betrieb von Anlagentechnik mit dem Ziel eines hohen Automatisierungsgrades.