Wenn ein Moor geimpft wird, benötigt man keinen Arzt. Das übernahmen viele Helfer:innen bei der „Revitalisierung des Rahmannsmoores“ selbst. Das Impfen mit Torfmoos soll im Rahmannsmoor dazu führen, dass sich zum einen das Moos schneller ausbreitet und zum anderen möglicher Pflanzenwuchs von Bäumen verhindert wird.
Das „Torfmoosimpfen“ folgt einem einfachen Prinzip: einem vitalen Moor wird etwas Torfmoos entnommen (1), das Moos wird in ein revitalisiertes Moor an einigen versetzten Stellen eingesetzt (2), um Platz für das Moos zu schaffen, wird an den Stellen Torf entnommen und in andere Moore gebracht (3) und schließlich breitet sich das Torfmoos vegetativ über den Moorboden aus. Ist das es erst einmal flächendeckend vertreten, verhindert seine Anwesenheit, dass sich – in trockenen Zeiten – wieder Birken im Moor ausbreiten.
Das Rahmannsmoor bei Krakow am See ist ein Kesselmoor. Das heißt, es ist auf den Niederschlag angewiesen, der den Wasserpegel im Moor bestimmt. Bei den verschiedenen Einsätzen seit 2023 konnten die Engagierten unter anderem den Abfluss der Drainage versiegeln. Damit fließt kein Wasser mehr ab und der niedergehende Regen wird im Moor gehalten – mit sichtbaren, positiven Folgen für das Moor.
Gemeinsam mit dem Bergwaldprojekt gab es im April 2024 zwei Arbeitseinsätze mit Freiwilligen aus ganz Deutschland. Sie machten sich daran, das Torfmoos ins Rahmannsmoor zu bringen. An vielen Stellen im Moor sind dank ihrer Hilfe die Holzrahmen mit dem Moos zu sehen.
Das Impfen mit Torfmoos markiert eine der letzten Aktionen, um das Rahmannsmoor zu revitalisieren. Denn Ralf Koch, Naturpark- und Projektleiter, hatte bereits zu Jahresbeginn verkündet, dass Mitte des Jahres 2024 die Renaturierung abgeschlossen sein wird.
Die ersten Anzeichen sehen gut aus. Das ausgebrachte Torfmoos richtet sich auf und geht in den Boden. Im Sommer mit wenig Niederschlägen wird es seine Bewährungsprobe durchlaufen – und wir können prüfen, ob es dann auch wirklich vital ist.