Zum kulturellen Erbe der Landschaften in Mecklenburg-Vorpommern gehören viele Obstsorten auf zahlreichen Wiesen sowie die Kulturtechnik des Veredelns dieser Früchte. Was kann aber getan werden, um dieses Erbe nicht nur zu bewahren, sondern mit Leben zu erfüllen? Das beantwortete “Astrein – Obstbäume“, ein Projekt für Menschen, die historische, regionale Obstsorten in MV anpflanzen wollten.

Im Verlauf von “Astrein” fanden Workshops, eine große Kernobstschau im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald und Konferenzen statt. Der Obstbau betrifft viele Menschen im Land. Deswegen hat das Projekt die Ansprache gebündelt: Sowohl landwirtschaftliche Betriebe, die zunehmend Streuobstwiesen anlegen wollen, wie Privatpersonen, die für ihre Enkel Bäume pflanzen wollen oder eine alte Streuobstwiese übernommen haben, oder Mostereien oder Bauherr:innen und ihre Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen als auch die Untere Naturschutzbehörden, die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen fordern, sowie Umweltplaner:innen nahm “Astrein” mit. Damit steigt das Bewusstsein für die historischen und regionalen Sorten in MV und stärkt deren Bedeutung im Land.

Workshops Im Grünen

Historische Sorten gedeihen gut auf Streuobstwiesen. Sie erleben eine Renaissance, gerade in der öffentlicher Wahrnehmung. Es gibt vermehrt Neupflanzungen sowie die Pflege von Altbeständen als Kompensationsmaßnahmen. Dieses Engagement trifft häufig auf wenig fachliche Kompetenzen und Kapazitäten in den Verwaltungen. Umso wichtiger sind Fort- und Weiterbildungen direkt am lebenden Objekt draußen auf der Wiese.

Pommersches Landesmuseum Kernobstschau

Nach Greifswald lud als Projektpartner der Pomologen-Verein im November zur großen Kernobstschau. Über 200 Sorten, meistens Äpfel und Birnen, konnte das Publikum erleben – und die eigenen Früchte von Fachleuten bestimmen lassen. Außerdem ging es um historische Sorten aus Pommern und dem Norden, den Erhalt der Kulturtechnik der Obstbaumproduktion, was es mit Streuobst in MV auf sich hat, wie der Obstbaum nützlich kartiert werden und wie die Zukunft des Obstbaus angesichts der Klimakrise aussehen kann?

Es darf dauern – Wenn ein Baum 100 Jahre steht, kann ich auch 2 oder 3 Jahre auf den richtigen Obstbaum aus Eigenproduktion warten.
Ulrike Gisbier · Geschäftsführerin ÜberMorgen gGmbH
Zwei Personen halten in ihren Händen jeweils einen Äpfel.
Mehrere Flaschen mit trüben Apfelsaft gefüllt.
Eine Birne in Form eines Gesäßes.
Drei grüne Birnen in zwei Händen.