Was war das Anliegen bei Projektstart?

Ein Klimagarten für psychisch beeinträchtigte Menschen – wie haben die Lewitz-Werkstätten das gemacht? Mit viel Engagement und Neugier aller Beteiligten. Denn die Tagesstätte am Fischerdamm als Einrichtung der Lewitz-Werkstätten gGmbh betreut, berät und unterstützt chronisch psychisch Erkrankte sowie deren Angehörige aus Parchim und Umgebung. Sie richtet sich mit ihrem Angebot an Personen, für die ein fester Tagesablauf wichtig ist oder die Unterstützung in persönlichen Lebenskrisen benötigen. In einem geschützten Rahmen erhalten sie nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ die Möglichkeit zur Selbstfindung, um Kraft zu tanken und neue Wege zu gehen. Durch die eingeschränkten Möglichkeiten aufgrund von Corona entstand damals die Idee, sich näher mit dem Klima- und Umweltschutz zu beschäftigen. Auf Wunsch der Besucher:innen der Tagesstätte entstand so das Projekt Garten nutzbar gestalten und pflegen mit Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Denn die Besucher:innen haben erkannt, dass sie wenig Erfahrung und Wissen zu dem Thema haben und sich umsetzbare Ideen wünschen, sich am Klima-, Natur- und Umweltschutz zu beteiligen.

Wie wirkt der Klimagarten?

Die Förderung durch die Stiftung ging vor einigen Wochen planmäßig zuende. Und eines kann man bereits sagen: der Klimagarten wirkt! Er trägt nicht nur Früchte und Blüten, sondern er hat auch Gedanken und Ideen beflügelt, Austausch angeregt und viele schöne Entwicklungen der Menschen zum Thema Natur und Umweltschutz hervorgebracht. Die Besucher:innen der Tagesstätte haben sich in verschiedene Aktivitäten gestürzt – mit Erfolg. Der Garten kann nun von mehreren Menschen sowohl zum Erholen mit einer schönen Sitzgruppe und Blick auf die neu angelegte Fläche als auch als Betätigungsfeld beim Ansähen, Pflegen, Ernten und Verarbeiten der Pflanzen in den Hochbeeten genutzt werden.

Als besondere Angebote fanden Mitmach-Vorträge von der Gärtnerei Grünkram zu Pflanzen sowie deren Pflege statt, die mit großem Interesse besucht wurden und zu mutigen Ideen anregten. Dass die Beteiligten nicht nur selbst aktiv waren, sondern auch eine Würdigung von außen bekamen, zeigte sich beim Sommerfest mit vielen Gästen unter dem Motto “Wir leben Natur und Umweltschutz!”. Die Projektziele, Verantwortung zu übernehmen, der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen, sich zu beteiligen, die eigene Verbindung zur Natur aufzubauen oder bei Stress an der frischen Luft runterzufahren, wurden dort sichtlich gefeiert.

Es entstanden nachhaltige Ergebnisse in Form des Gartens, wo eine Wohlfühloase auf die Oase für Bienen und Co. trifft, und in Form von Erkenntnissen bei Menschen, die über das Projektende hinaus anhalten. Gefördert wurde zudem die Kooperation mit anderen Klima-, Umwelt- und Naturschützer:innen, die dadurch in einen guten Austausch mit den Beteiligten mit psychischen Beeinträchtigungen kamen. Das Projekt hat eine regionale Initiative zum Thema Klima- und Umweltschutz mit Menschen mit Behinderungen erfolgreich, nachhaltig und für alle zufriedenstellend unterstützt.