Wie kann man den Zustand eines Moores am besten überprüfen? Indem man ihm einen Besuch abstattet. Im Juli 2024 sieht man bereits von Weitem, dass sich etwas bei Krakow am See getan hat und die “Revitalisierung des Rahmannsmoores” voranschreitet. Große Flächen der ehemaligen Waldlandschaften sind wiedervernässt und an vielen Stellen bildet sich stehendes Wasser. Die Prozesse der Torfbildung laufen langsam wieder an.
Ein Indikator, ob das Moor zurück zu seinem ursprünglichen Zustand gelangt, ist das Torfmoos. Im Rahmannsmoor haben viele Freiwillige im Frühjahr eigens Torfmoos aus benachbarten Mooren eingebracht. Überall sieht man immer wieder, wie sich das zarte Geflecht aus Moos über den Boden ausbreitet.
Auf der entwässerten Fläche sorgten aufwachsende Moorbirken zusätzlich dafür, dass dem Moorboden Feuchtigkeit entzogen wurde. So wurden nicht nur Wasserabläufe geschlossen, um wieder Wasser im Moor zu halten, sondern auch mit Freiwilligen die Gehölze entnommen. Moorbirken sind kaum noch vorhanden, allerdings treiben an einigen wenigen Stellen kleine Bäume aus. Die Zukunft wird zeigen, wie intensiv man auch diese Gehölze aus dem Boden herausholen muss – wenn die Feuchtigkeit sie nicht gänzlich im Wachstum stoppt.
Dort, wo die Birken herausgenommen wurden, ist Platz für andere Pflanzen entstanden. Das Schilf hat die Lücke genutzt und sich lokal nur im Osten des Rahmannsmoores ein wenig vermehrt. Daneben finden wir eine Vielzahl von moortypischen Pflanzen- und Tierarten, wie das Wollgras und den Sonnentau. Das Torfmoos scheint sich an seinem neuen Platz wohlzufühlen.
Jetzt ist der Pegelstand des Moores gut – besonders für einen Sommermonat. Besuchende sehen auf den ersten Blick: das Rahmannsmoor ist da und als solches erkennbar. Ein permantenter CO2-Austritt findet nicht statt – im Gegenteil, der Boden kann sein CO2 wieder halten und neuen Torf aufbauen.