Die Stiftung Reepsholt für Naturschutz und umweltgerechte Ressourcennutzung hatte am Samstag, 4. März, zum ersten Arbeitseinsatz im Rahmen der “Revitalisierung des Rahmannmoores” gerufen. Und es kamen über 80 Menschen, denen das Moor am Herzen liegt. Es wurde viel geschafft.
Eine wesentliche Aufgabe für die vielen helfenden Hände bestand darin, die Birkenpflanzen zu entfernen, die sich über den Moorboden ausgebreitet hatten und dem Moor kontinuierlich Wasser entziehen. Blieben die Pflanzen im Moor und verbreiteten sich immer weiter, hätte das Moor kaum eine Chance, als Feuchtgebiet den Wasserhaushalt aufrechtzuerhalten – und so den Kohlenstoff im Boden zu halten. Damit das Moor seine Funktion als CO2-Speicher erfüllen kann, müssen alle Gehölze entfernt werden, die den Wasserhaushalt stören.
Die Herausforderung für die Helfenden war es, die fest verwurzelten Birken aus dem Boden herauszuholen. Nur mit gemeinschaftlichen Kraftanstrengungen gelang es, vieles von dem Wurzelgeflecht zu entfernen und den Moorboden wieder freizulegen. Denn auf dem Grund, auf dem am Samstag die Helfenden standen, war noch vor 25 Jahren eine stehende Wasserfläche zu sehen – was vor allem an künstlichen Abflüssen, vermehrtem Baumbewuchs und starker Trockenheit in der Zeit danach lag.
Neben der Gehölzentfernung wird demnach auch die Kontrolle möglicher Drainagen um das Rahmannsmoor herum eine Rolle spielen. Als Kesselmoor ist es vor allem auf die Niederschläge angewiesen, die sich im Moor sammeln. Für diese Funktionalität muss der Regen im Moor verbleiben und darf nicht abfließen. Es bleiben also noch viele Aufgaben zu tun – der nächste Arbeitseinsatz im April kommt bestimmt.
Über 80 helfende Unterstützer:innen des Rahmannsmoores fanden den Weg nach Krakow am See. Nicht nur aus der Stadt selbst, sondern auch von weiter her aus den Landkreisen Rostock, Ludwigslust-Parchim und Mecklenburgische Seenplatte kamen die Aktiven, um das Moor zu revitalisieren. Das große Echo zeigt, wie wichtig den Menschen der Naturschutz vor Ort als Teil des langfristigen Klimaschutzes ist.
Mit dem Arbeitseinsatz im März startete das Förderprojekt “Revitalisierung des Rahmannsmoores in Krakow mit Fotobuch und Ausstellung über die Klimakrise” offiziell. Die Klimaschutz MV unterstützt die Stiftung Reepsholt für Naturschutz und umweltgerechte Ressourcennutzung insgesamt mit 53.700 € bis zum Jahr 2027.
Auf dem Bild sind Projektleiter und Stiftungsvorstand Ralf Koch, die Projektkünstlerin und Verantwortliche für das Fotobuch Monika Lawrenz sowie die Geschäftsführerin der Klimastiftung MV Christin Klinger im Rahmannsmoor zu sehen.
Wird im Rahmannsmoor nichts unternommen, mineralisiert das Moor weiter und trocknet aus. Dann wird der im Torf gehaltene Kohlenstoff in Verbindung mit Sauerstoff an die Atmosphäre abgegeben – das Moor setzt in diesem Fall gut 19 Tonnen CO2 pro Jahr und Hektar frei. Bei der Größe des Rahmannsmoores von ca. 3,6 Hektar macht das ein Vermeidungspotenzial von Treibhausgasen von insgesamt knapp 70 t CO2 pro Jahr.