Was macht das “Seegras für MV“? Es hat den Sommer ausgenutzt und ist gewachsen! Die neuen Seegrasmatten hatte das Team um ZosteraTec im Juni in der Wismarbucht ausgelegt. Mit neuer Technik und Struktur haben sie sich das Ziel gesetzt, dass die Aufwuchsträger für die Pflanzen an Land möglichst stabil sein sollten, sich unter Wasser aber schnell auflösen. Nun ging es wieder in die Ostsee hinab, um den Fortschritt zu überprüfen.

Persönlicher Einsatz Tauchbar

Zusammen mit dem Biologen im Projekt, Frank Fuchs, tauchten die Projektpartner von FIUM aus Rostock in eine Wassertiefe von ca. 3 Metern. Das Überwachen – Monitoring – ist aktuell nur über den Einsatz von Forschungstaucher:innen möglich. Diese sind selbst studierte Meeresbiolog:innen und können den Zustand der Seegraspflanzen gut einschätzen.

Kein Problem Rotalgen

Was die Taucher:innen zu sehen bekamen, waren in Teilen bereits richtige Seegraswiesen. Viele Aufwuchsträger hatten sich schon aufgelöst und waren nur noch schwer zu erkennen. Genau das war der Plan gewesen! Seegras nutzt die anfängliche Unterstützung des Trägersystems und fasst dann selbst mit seinen Wurzeln im Sediment Fuß. Für die Jahreszeit typisch haben sich Rotalgen über die Seegräser gelegt. Solange diese aber genug Sonnenlicht einfangen können, schaden die Algen dem Seegras nicht.

Nur drei Monate, nachdem die neuen Matten ins Meer gebracht wurden, haben sich zwei Dinge gezeigt:

  • Die Seegraspflanzen haben sich in den Meeresboden gegraben und sind angewurzelt. Das Prinzip ihrer Aufwuchsträger ist es, den Pflanzen genug Halt zu geben, um lebensfähig zu sein, aber auch so nährstoffarm zu sein, dass die Pflanzen nach weiteren Nährstoffquellen – also das Sediment – suchen. Genau dieses Gleichgewicht scheint geglückt zu sein.
  • Die Aufwuchsträger lösen sich auf. Sind die Seegrasmatten zu solide konstruiert, halten sie die Pflanzen zwar lange auf dem Boden der Ostsee, sie behindern aber auch ihr eigenständiges Wachstum und die Verbindung zum Sediment. Lösen sich die Matten zu schnell – womöglich sogar schon an Land – auf, werden sie ihrer eigentlichen Funktion nicht gerecht. Das aktuelle Monitoring hat bestätigt, hier ein gesundes Mittelmaß zwischen Stabilität und zügiger Auflösung gefunden zu haben.

Insgesamt sind die Ergebnisse der Ausfahrt im September 2024 vielversprechend. Die aufkommenden Herbststürme werden zeigen, wie gut sich das neu ausgesetzte Seegras mit diesen Strömungsverhältnisse schlagen kann.

Seegraspflanzen mit Quallen im Wasser
Beiboot auf der Ostsee vor der Küste der Wismarbucht
Seegras mit Rotalgen auf dem Grund der Ostsee
Seegraswiese mit Rotalgen
Tauchteam im Beiboot auf der Ostsee
Sandiger Meeresboden mit zwei Pflanzen neben einer Gitterstruktur und Rotalgen im Hintergrund
Eine Vielzahl von Seegrasblättern am Meeresboden mit einem weißen Zettel in der Mitte
Taucherflaschen, Atemgeräte, Gewichtgürtel und Tauchermasken auf dem Boden eines Schiffes