Worum geht es?

Die Initiative besteht aus den sechs Wohnparteien eines denkmalgeschützten Mehrfamilienhauses in der historischen Altstadt von Stralsund. Die Initiative hat sich zum Zweck des klimafreundlichen und nachhaltigen Wohnens gebildet. Erste Aufgabe der Initiative zur Kompensation der Stromgrundlast aller sechs Wohneinheiten sowie für den Allgemeinstrom ist die gemeinschaftliche Herstellung von sieben eigenständigen, verbraucherzugehörigen Mini-Photovoltaik-Anlagen (PVA). Der Anteil an nicht direkt selbst verbrauchtem, überschüssigen Solarstrom wird unentgeltlich in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Bislang besteht das konventionelle Angebot für die Nutzung von Photovoltaik in der Montage großflächiger Anlagen, die die eigentliche, historische Dachbebauung verdecken – eine große Herausforderung im Sinne des Denkmalschutzes.

Für die Mini-Solaranlagen kann mit einer jährlichen CO2-Einsparung von ca. 7 t CO2Äq. gerechnet werden. Dieses Vorhaben der geschlossenen Hausgemeinschaft, in Abstimmung mit dem Denkmalschutz Mini-PVA im historischen Bestand einzusetzen, kann als Pilotprojekt für klimafreundliches und nachhaltiges Wohnen dienen und ist bislang in der UNESCO-Welterbe-Stadt beispiellos.

Welche Meilensteine gibt es?

  1. Recherchen / Grundlagenermittlung / Vorplanung
  2. Vorabstimmung mit der Unteren Denkmalpflege (Ortsbegehung) / dem örtlichen Stromnetzversorger
  3. Antragstellung auf Denkmalpflegerische Genehmigung (Untere Denkmalpflege und Landesdenkmalamt)
  4. Antragstellung beim örtlichen Stromnetzversorger
    Jeder Wohnungsbesitzer (i.d.R. Mieter) wird damit Betreiber seiner eigenen wohnungszugehörigen Mini-PV-Anlage.
  5. Angebotsabfragen für eine Sammelbestellung der Solarmodule und Mikrowechselrichter, sowie Firmenleistungen für die Elektro- und Dachmontage
  6. Maßnahmenbeginn: Kabelverlegung und Vorbereitung der Montagearbeiten in Eigenleistung durch die
    Hausgemeinschaft
  7. Abschließende Dachmontage durch Dachdecker
  8. Abschließender Elektroanschluss durch Elektriker
  9. Einbau rücklaufgesperrter Stromzähler durch Stromnetzversorger
  10. Maßnahmenabschluss: Abnahme durch örtlichen Stromnetzversorger /
    Anmeldung bei der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister

FÖRDERSUMME 2.400 €

Die Balance zwischen historischem Bestandsschutz und zukünftiger Energieerzeugung durch Mini-PV-Anlagen, die von den historischen Sichtachsen nicht einsehbar sind, erfüllt alle Auflagen des Denkmalschutzes und wurde genehmigt. Dieses pragmatische Vorgehen unterstützt die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV mit einer Fördersumme von insgesamt 2.400 €.

Der Gedanke, dass ein auf mittelalterlichen Grundmauern errichtetes Giebelhaus aus dem 18. Jh. sich selbst in naher Zukunft teilweise (oder vollständig) mit regenerativer Energie versorgen kann, begeistert mich und stimmt optimistisch.
Vertreter:in · Hausgemeinschaft denkmalgeschütztes Mehrfamilienhaus
Blick auf historische Altstadt Stralsunds

Projektstandort Stralsund

Gemeinschaftliche Herstellung wohnungsbezogener Mini-PV-Anlagen

Antragsteller: Initiative der Bewohner:innen eines denkmalgeschützten Mehrfamilienhauses

Planungsort: Stralsund

Projektstandort: Historische Altstadt Stralsunds

Projektzeitraum: Juni 2022 – September 2022