Wer mit Leuten loslegen will, braucht nur eine Aufgabe, für die es sich zu engagieren lohnt. Auf der Halbinsel Devin im Südosten Stralsunds machen das die Menschen vom Förderverein für Landschaft und Naturschutz Devin bereits seit fast 30 Jahren. Es sollen aber noch mehr Freiwillige für diese Aufgabe begeistert werden, sodass sich der Verein für das Förderprogramm „LOSLEGEN mit Leuten – Engagiert fürs KLIMA“ erfolgreich bewarb.
Zu den Maßnahmen einer Revitalisierung des Kesselsmoores auf der Halbinsel zählt eine intensive Mahd des Schilfes ab den Septemberwochen. Weil das Moor an sich intakt ist, sind solche Einsätze nur ohne schweres Gerät möglich und unter der Mitwirkung möglichst vieler helfenden Hände. Es geht um eine manuelle Beräumung des Mähgutes aus dem Moor und dessen Entsorgung.
Die Schilfmahd dient vorrangig dazu, den Wasserverlust im Moor zu begrenzen, um dessen Austrocknen zu verhindern und die Entwicklung der eigentlichen Moorvegetation zu fördern sowie die CO2-Bindung zu aktivieren. Die Schilfentnahme entzieht dem Boden zudem Nährstoffe, was sich positiv auf die Moorstabilität auswirkt. Neben den eigenen Vereinsmitgliedern spricht der Förderverein sowohl Verbände, wie BUND, WWF, NABU, als auch sonstige freiwillige Engagierte an.
Das Birkenmoor ist ein Kesselmoor – es benötigt also Regenwasser, um den eigenen Wasserstand zu halten. Wie sein Name schon sagt, befanden sich besonders viele Birken auf der einstigen Moorfläche. Sie bevorzugen nährstoffarme Böden und können unter diesen Bedingungen besonders gut wachsen. Das hat zur Folge, der Wasserstand mit zunehmendem Wachstum der Bäume rapide fällt und dass Moor Treibhausgase nicht bindet, sondern im Gegenteil emittiert. Deswegen wurden 2024 ein Großteil der Moorbirken entnommen. Nach den Birken kam dann das Schilf.
An ihren Ufern weist die Halbinsel Devin breite Gürtel von Schilf auf, das sich im Wind wiegt. Dort hat es seine Berechtigung und eine Wasserversorgung durch den Strelasund, die nie versiegt. Im Birkenmoor dagegen bringt die zunehmende Ausdehnung des Schilfs dessen Wasserhaushalt durcheinander. Umso wichtiger sind die Arbeitseinsätze der Freiwilligen, die selbst – mit Unterstützung einer Fachfirma – das Schilf mähen, es zusammenrechen und aus dem Moor tragen.
Die Arbeitseinsätze laufen noch bis in den Oktober 2025, um möglichst viel Schilf und Gehölz aus dem Moor zu tragen. Alle, die sich dabei engagieren möchten, können gerne dazustoßen und mithelfen. Belohnen kann man sich mit dem Anblick einer wunderschönen Landschaft, die Perspektive auf den Strelasund und der Gewissheit gemeinsam mit Leuten den Klimaschutz weiter voranzutreiben.
Bei Interesse am eigenen Klimaengagement kann der Förderverein gerne weiterhelfen: