Wenn aus unterschiedlichen Branchen ideenreiche Akteure zusammenkommen, kann es sehr kreativ werden. Zum Thema „Vielfalt bauen“ hatte die NewKammerMV den Blick auf gute Lösungen im Klimaschutz geworfen – und gefunden hat sie das Seegras. Im Alten Hafen in Wismar kamen am 2. Mai viele Interessierte zusammen, um dem Potenzial von Seegras nachzugehen.

Natürlich durfte bei der Betrachtung dieser wertvollen Pflanze unser Projekt „Seegras für MV“ nicht fehlen. Mathias Paschen von ZosteraTec zeigte, wie Aufforstung und Renaturierung von Seegraswiesen in der Ostsee funktioniert. Als Partner ebenfalls in diesem Projekt vertreten, verdeutlichte Martin Saager als SeaRanger MV und Oliver Greve von der Fischereigenossenschaft Wismar, welche Schwierigkeiten der traditionelle Fischfang hat. Vincent Marnitz von Build Blue präsentierte getrocknetes Seegras als Dämmstoff für ökologisches Bauen.

Die Runde war sich einig, dass es viele Möglichkeiten für Seegras gibt, im Lokalen die Zukunft positiv zu gestalten. Sei es im Klimaschutz, in der Fischerei, im nachhaltigen Bauen oder im Tourismus.

Aufklärung und Schutz SeaRanger MV

Für Fischer Martin Saager hat es sein traditionelles Handwerk schwer. Der Fischfang lohnt sich durch den sinkenden Fischbestand in der Ostsee immer weniger. Umso wichtiger ist es für ihn, sein Angebot zu erweitern: zum einen mit der direkten Weiter­verarbeitung im Fischimbiss am Wismarer Hafen, zum anderen als aktiver SeaRanger, der über die Meeresgebiete vor Ort aufklärt und sie so schützt – auch unser Seegras in der Wismarbucht.

Seegras am Bau Dämmen

Dass Seegras noch mehr Eigenschaften hat, als viel Kohlenstoff im Sediment zu speichern und ein wichtiger Laichort der Fischwelt zu sein, ist bekannt. Seit einiger Zeit nimmt sich das Poeler Startup Build Blue der Aufgabe an, Seegras als ökologischen Dämmstoff für die Bauindustrie bereitzustellen. Denn es ist schwer entflammbar und immer wieder zu recyclen.